Kommunikation über Lichtjahre hinweg


 

Hinzu kommt, dass für den Austausch der Werte oder Daten die einzelnen Bestandteile natürlich vernetzt werden müssen – auf der jeweiligen Ebene, aber auch die Ebenen miteinander. Jeder kennt das Problem: Manchmal muss man selbst mit dem lieben Nachbarn erst eine gemeinsame Sprache finden. Und ein Erdling hätte heute wahrscheinlich große Verständigungsprobleme mit einer Bewohnerin des Doppelsternsystems Alpha Centauri – obwohl doch beide in der Milchstraße wohnen. Und so ist auch in der Gebäudeautomation die Kommunikation zwischen den Akteuren auf den drei Ebenen einerseits und zwischen den Ebenen andererseits nicht von vornherein gegeben.

Das hat zum einen historische Gründe. So gab es beispielsweise zunächst auf der Feldebene Messfühler, die mit analogen Signalen arbeiteten, seit den 1980-er Jahren werden zunehmend auch digitale Sensoren verwendet. Für die Vernetzung kamen zunächst kabelgebundene Systeme und Stromleitungen (Powerline Communication) zum Einsatz. Mit dem Einzug des Internet-Protokolls (IP) in die GA werden zunehmend IP-basierte Netze genutzt, die mittlerweile durch kabellose Technologien ergänzt werden.

Eine noch größere Hürde bei der Kommunikation ist die Herstellerabhängigkeit von Geräten und Systemen. So haben zu Beginn der Gebäudeautomation viele Hersteller geschlossene, so genannte „proprietäre“ Systeme für die GA entwickelt. Das hatte sicherlich wirtschaftliche Gründe, erwies sich aber auf die Dauer für Liegenschaftsbetreiber als kostspielig und für die Vernetzung insgesamt als großer Hemmschuh.

Mittlerweile haben sich viele GA-Hersteller zu Konsortien zusammengeschlossen, um offene Systeme, also hersteller- und gewerkeübergreifende Kommunikationsstandards für die Gebäudeautomation zu entwickeln. Mit einem Marktanteil von etwa 64 Prozent ist hier der BACnet-Standard (Building Automation and Control Networks) führend. Nichtsdestotrotz gibt es zahlreiche Systeme für die Datenübertragung zwischen den Akteuren der GA.